Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung in der Architekturausbildung
Hauptziel unserer Ausbildung ist es, Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung als integrale Bestandteile des architektonischen Entwurfs zu vermitteln. Die Lehre von Grundlagen in den beiden weit gefächerten Feldern erfolgt weitgehend phänomenologisch und ist aufgrund des limitierten Zeitbudgets auf die wichtigsten Teilbereiche konzentriert. Notwendige Berechnungsgrundlagen sind an der Anwendung in der Planungspraxis orientiert. Ein wesentliches Anliegen ist weiterhin die Orientierung disziplinspezifischer Fragestellungen an typischen Entwurfsaufgaben, um interdisziplinäres Arbeiten zu trainieren. Durch die Anwendung (überwiegend) computergestützter Planungs- und Simulationswerkzeuge sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, ihre Entwurfslösungen im Hinblick auf Raumklima, Energiebedarf und Licht selbst zu bewerten und zu optimieren. Eine Besonderheit in diesem Kontext stellt der künstliche Himmel des Fachgebiets dar, der mit Unterstützung der Hochschulgemeinschaft für Lichttechnik (HfL) und der Fa. Osram realisiert wurde und den Studierenden Untersuchungen mit Modellen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen ermöglicht. Schwerpunkte der Ausbildung in den höheren Semestern sind eng mit Forschungsprojekten des fbta verbunden und bieten interessierten Studierenden die Möglichkeit des Einstiegs in das wissenschaftliche Arbeiten. Vorrangige Themen sind hier integrale Energiekonzepte für klimaneutrale Gebäude, Raumklima-Design und Komfort sowie entwurfsbasierte (Tages-) Lichtlösungen.
Unsere allgemeinen Lernziele im Rahmen des 6-semestrigen Bachelor- und des 4-semestrigen Master-Studiengangs stellen sich – neben den modulspezifischen Qualifikationszielen – wie folgt dar:
Bachelorstudium
- Kenntnis der für Architekten relevanten Grundlagen in den Fachrichtungen Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung
Vorlesungen - Kenntnis und Fähigkeit der Anwendung wichtiger Berechnungs- und Planungsverfahren – Bewertung des thermischen Komforts, Heizwärme- und Gesamtenergiebilanz für Gebäude (nach EnEV), thermisches Gebäudeverhalten im Sommer, Feuchtetransport (Glaser-Verfahren), Entwässerungsgesuch, Tageslichtquotient und Kunstlichtbedarf
Übungen, Semesteraufgaben - Transferfähigkeit bauphysikalischer und gebäudetechnischer Fragestellungen in den Entwurfsprozess und Bewertung derselben im Gesamtkontext der Gebäudeplanung
Übungen, Semesterausgaben, Studioentwürfe
Masterstudium
- Tiefer gehende Kenntnisse in Spezialgebieten der beiden Fachrichtungen mit den Schwerpunkten integrale Energiekonzepte für klimaneutrale Gebäude, Raumklima und Lichttechnik
Vorlesungen, Seminare - Kenntnis und Fähigkeit der Anwendung weiterführender Simulations- und Planungsverfahren – dynamisches thermisches Gebäudeverhalten, Beleuchtungsverhältnisse in Innenräumen
Seminare - Transferfähigkeit bauphysikalischer und gebäudetechnischer Fragestellungen in den Entwurfsprozess und Bewertung derselben im Gesamtkontext der Gebäudeplanung
Entwürfe mit Vertiefungen, Masterarbeit mit Vertiefung - Fähigkeit zum wissenschaftlichen Arbeiten an einem vorgegebenen bzw. selbst gewählten Thema oder im Rahmen einer Mitarbeit an einem Forschungsprojekt des fbta.Studienarbeit, Forschungsseminar, Masterarbeit (nur für Studierende anderer Fakultäten)